Diesmal geht es um “Natty” und ich habe sogar gleich zwei Schnipsel für dich
Aber zuerst: Wer ist Natty überhaupt?
Wie bereits erwähnt, spielt unsere Geschichte in einem kleinen, gemütlichen Stadthaus in Greenwich und Natty ist die Hausverwalterin.
Aussehen/Alter:
Sie ist irgendwo zwischen 80 und 90 Jahre alt (du solltest sie niemals nach ihrem Alter fragen).
Sie ist klein, schlank, hat langes, grauweißes Haar, das meist in einem Zopf geflochten oder hochgesteckt ist.
Sie trägt gerne Kleider, am liebsten in Blau oder Fliederfarben.
Sie hat immer einen schwarzen Stock dabei, mit einem silbernen Löwenknopf als Knauf. Ob sie den wirklich braucht?
Vorlieben:
Sie trinkt am liebsten heiße Schokolade und ist ein bekennender Star-Wars-Fan. (Siehe Star-Wars-Schnipsel)
Familie bedeutet ihr alles. Weil sie aber “aus Gründen” keinen Kontakt mehr zu ihrer Blutsverwandtschaft hat, hat sie sich in “ihrem” Haus eine eigene kleine Familie geschaffen.
Deshalb muss man einen etwas … andersartigen Mietvertrag unterschreiben, mit dem Ziel, dass alle Bewohner als Familie zusammenleben. Unter anderem gibt es da einen Samstagsbrunch und ein Bewerbungsgespräch, wenn man vor hat, in eine der Wohnungen einzuziehen (mehr davon später ☺️)
Freunde/Verwandte:
Natty ist Lukes Großmutter, hatte aber seit über zwanzig Jahren keinen Kontakt mehr.
Mary ist eine ihrer besten Freundinnen, aber eigentlich versteht sie sich mit all ihren Hausbewohnern sehr gut.
Außerdem hat sie einen Jack Russel Terrier, über den hat Susie im nächsten Post noch ein paar interessante Details ☺️
Funfact:
Natty und ihre Familiengeschichte war die eigentliche Grundidee für die ganze “New York Lovestorys”-Reihe und über sie wirst du in den folgenden Bänden auf jeden Fall noch ein wenig (viel) mehr erfahren
Star-Wars-Schnipsel
Anmerkung: Marys Sichtweise.
Wir befinden uns ganz am Anfang der Geschichte und Luke hat Mary gerade vor Nattys Stadthaus getroffen und sitzt neben ihr auf einer Bank.
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»Wie ist dein Name?«, fragte Mary.
Er sah ihr tief in die Augen, das Glitzergrün darin funkelte nachdenklich. »Luke«, sagte er schließlich.
Fast hätte sie sich verschluckt. »Ernsthaft?«
Er hob verwirrt die Brauen. »Sicher.«
Mary lachte und hatte Mühe, den Rest ihres Kaffees nicht zu verschütten.
»Was ist daran so witzig?«, fragte er und richtete sich auf.
»Ach, das wirst du noch früh genug herausfinden.« Sie winkte ab. »Also: Luke. Und wie weiter?«
»Nur Luke.«
Sie sah ihn forschend an. Normalerweise mochte sie keine Geheimnisse, aber in diesem Fall wollte sie seinen Nachnamen gar nicht wissen. Es war viel zu cool, sich vorzustellen, dass er Skywalker hieß und wie Natty sich freuen würde, sobald sie das erfuhr. Star-Wars-Referenzen gaben immer Pluspunkte – so lautete das ungeschriebene Gesetz.
»Okay, Nur-Luke. Wenn du wirklich die Wohnung möchtest, dann ist gerade der Termin für ein Bewerbungsgespräch frei geworden.«
Schnipsel: Nattys Wohnung
Anmerkung: Lukes Sichtweise
Luke hat gerade sein Bewerbungsgespräch hinter sich und betritt mit einem mulmigen Gefühl im Bauch die Wohnung seiner Großmutter (die er mit 5 Jahren das letzte Mal gesehen hat).
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Also öffnete er die Tür und trat in die Wohnung der alten Dame.
Der Duft nach heißer Schokolade und Lavendel schlug ihm entgegen und versetzte ihn sofort in seine Kindheit zurück. Es fehlte nur Ben, der hinter ihm durch die Tür stürmte und ihn zur Seite schubste, um als erster in der Küche zu sein.
Schnell wischte er diese Erinnerung beiseite und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt.
Gleich links von ihm stand ein schmaler, weißer Garderobenschrank mit Spiegel. Luke erschrak ein bisschen bei seinem eigenen Anblick. Er sah ziemlich zerknautscht aus. Verlegen fuhr er sich durchs Haar, um ein wenig Ordnung zu schaffen. Vergeblich.
»Bitte die Schuhe aus«, kam eine fröhliche, leicht rauchige Stimme vom anderen Ende der Wohnung. »Pantoletten sind unten im Schrank.«
Pantoletten.
Luke erinnerte sich dunkel an diese Regel und ahnte, dass ein Nichtbefolgen ihn nicht nur den Mietvertrag, sondern auch den Kopf kosten konnte.
Also gehorchte er und schlüpfte in ein großes Paar Filzpantoffeln.
Dann folgte er der Stimme.
Er blickte auf eine Wand aus unverputztem Backstein und befand sich mitten in einem gemütlichen Wohnzimmer mit einer schneeweißen Sofagarnitur und einem dicken, ebenfalls weißen Teppich. Auf einem Sessel lag eine gefaltete, grasgrüne Strickdecke und auf dem eckigen, gläsernen Couchtisch stand ein Strauß aus leuchtend gelben Sonnenblumen.
Auf der Fensterbank reihte sich zwischen einem Dutzend unterschiedlicher Pflanzen auch eine Garnison aus Star-Wars-Figuren nebeneinander. Yoda, Darth Vader, Obi-Wan Kenobi und Leia waren nur ein paar davon. Er schluckte. Deshalb hatte Mary über seinen Vornamen gelacht.
Jetzt hab ich Lust auf Kakao, was gibt’s bei dir zum Frühstück?
Übrigens kann man alle Teile der “New York Lovestorys” unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge lesen, aber natürlich macht es in der richtigen Reihenfolge am meisten Spaß