Heute ein kleiner Reisebericht über mein LoveLetter-Convention-Wochenende.
Freitag 19.05.2017, Berlin, 30° und Sonne pur
Als ich vom Köln-Bonner-Flughafen startete, hatten wir 14° und es goss in Strömen. Graue Wolkenwände schlossen das Flugzeug ein und versperrten die Sicht. Es war kalt, es war nass, es war widerlich.
Dann landeten wir in Berlin und es fühlte sich an, als wären wir in eine andere Welt getreten. Sonnenschein, strahlend blauer Himmel und 30°.
Ich war verdammt froh, dass ich mich zu Hause trotz Mistwetter für ein T-Shirt entschieden hatte.
Den Extratag habe ich für ein geheimes Treffen genutzt, um ein bisschen durch Berlin zu wandern und mir das LLC Gelände schon einmal ein bisschen genauer anzusehen. Fast wäre ich übrigens an der Sprachschule vorbeigelaufen, weil sie von außen eher wie ein Kunstmuseum als wie ein Loveletter-Convention-Treffpunkt wirkte.
Drinnen war unglaublich viel los, lauter wuselnde Team-Mitglieder die schon fleißig bei der Arbeit waren, um alles zu organisieren und das Wochenende zu einem vollen Erfolg zu machen.
(Spoileralarm: Sie haben es geschafft 😀 )
Anschließend bin ich noch ein wenig durch die Straßen von Berlin gelaufen. Zwischen stuckverzierten Fassaden, lauter kleinen Läden und Boutiquen habe ich mich direkt wohlgefühlt.
Mich hat fasziniert, dass eigentlich alle Geschäfte gut besucht und mit Leben gefüllt waren. Ein kleines Mädchen probierte Schuhe, ein Mann mit Dreitagebart betrachtete Kletterausrüstung und die winzigen Lokale waren alle gefüllt mit Einheimischen und Touristen.
Zum Abendessen machte ich Pause im “Der Imbiss” und suchte mir das “Curry in a Hurry” aus. Ich war hin und weg. Besonders das rote Curry war einfach nur himmlisch, saftig, würzig und ein bisschen scharf *mjam*.
Im Hotel hab ich dann nur bereut, das sich keinen Badeanzug mitgebracht habe, denn es gab sogar einen riesigen Pool 🙂
Dafür gab es einen Willkommenscocktail mit Pfefferminz, Honig und Limette — sehr lecker. Und ich habe die lauen Abendstunden mit ein paar Vorbereitungen für den nächsten Tag ausklingen lassen (mit dem Resultat, dass sich mein Laptop verabschiedet hat, aber dazu morgen mehr).
Samstag 20.05.2017, Berlin, 19° und bedeckt
Dank der genialen Organisation, wusste ich schon gleich zum Start der LLC, dass mein Workshop nicht auf seine Powerpoint Präsentation verzichten musste. Yayyy! Es würde sogar einen Techniker geben, der mir beim Anschließen des geliehenen Laptops hilft.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Helfer und Unterstützer und Hinter-den-Kulissen-Wusler: Ihr seid der Hammer!
9:00Uhr – Lesung. Meine Premiere. Erst war es ein sehr merkwürdiges Gefühl. So viele Leute und die wollen wirklich zuhören, wie ich lese? Offensichtlich.
Deshalb habe ich mir natürlich alle Mühe gegeben und zugegebener Maßen vielleicht so getan, als wäre Zu-Bett-Geh-Vorlesezeit bei meinen Mäusen.
Dadurch fühlte ich mich nach einer Weile tatsächlich fast wie zu Hause und habe fast vergessen, dass jemand anwesend war.
Am tollsten war aber anschließend das geniale Feedback. Hat mich sehr gefreut, dass es euch so viel Spaß und natürlich auch neugierig gemacht hat 🙂
10:00Uhr – Panel: Phantastische Romantik. Leider ist unsere Moderatorin krank geworden aber Johanna Danninger, die mit im Panel saß, ist eingesprungen und so wurde es eine sehr gemütliche Runde mit Mona Kasten, Bianca Iosivoni, Inka Loreen Minden und Marah Woolf. Mit Fragen von einem … interessanten weißen Zettel (ernsthaft, wer hat sich die ausgedacht?) und aus dem Publikum (vielen lieben Dank für die rege Beteiligung! Ihr ward spitze 😀 ).
Dann hatte ich ein bisschen Pause zum Mittagessen und anschließend gab es mein Blind Date in der Cafeteria. Das funktioniert so: Es gibt mehrere Tische, an denen jeweils eine Hand voll Leser sitzen. Jeder Tisch bekommt normalerweise einen Autor zugeteilt und nach etwa 15 Minuten wechselt der Autor zum nächsten Tisch. Das war sehr cool und durch die kleine Runde richtig hautnah und gemütlich.
16:00Uhr – Spiel: Stadt, Mann, Kuss. Dabei gibt es verschiedene Tische, an jedem davon sitzt ein Autor mit kleiner Lesergruppe. Dieses Jahr waren neben mir noch Anne Barns, Amy Baxter, Petra Hülsmann, Stefanie Ross, Mila Summers und Violet Truelove dabei. Jeder Tisch bekommt eine Stadt-Land-Fluss-Tabelle. Allerdings gibt es keine Flüsse, dafür so schicke Überschriften wie “Männer sind …” und “Frauen sind …”. Unnötig zu sagen, dass dabei einige lustige Ergebnisse herausgekommen sind.
Zum Abschluss gab es noch ein Bloggertreffen in der Aula und danach bin ich einfach nur noch völlig platt in mein Bett gefallen.
Sonntag 21.05.2017, Berlin, 21° und sonnig
9:00Uhr – Meet&Greet. Das sonnige Wetter war einfach nur der Hammer und sorgte für eine klasse Stimmung beim Meet&Greet im Garten. Zusammen mit Johanna Danninger, Frieda Lamberti, Emily Bold und noch ein paar anderen Autoren haben wir es uns richtig gut gehen lassen.
Übrigens wurden an diesem Wochenende nicht nur Bücher signiert. Manche Gäste sind mit ihrem LLC-Heft zu allen Autoren hingegangen und haben Unterschriften gesammelt. Eine junge Frau hat das sogar für ihre daheimgebliebene Freundin gemacht. Sehr cool, ein bunter Strauß aus Unterschriften ♥
11:00Uhr – Workshop: Liebesbriefe. Mit meiner Power-Point-Präsentation (und dank Katrins Laptop), konnte es dann gleich losgehen. Ich habe über Liebesbriefe im Allgemeinen gesprochen, im Speziellen über den Inhalt, über Brainstorming, Outlines und Formulierungen. Und ja, ich habe aus meinen Zuhörern “kleine” Schriftsteller gemacht. Auf jeden Fall hatten wir eine Menge Spaß und am Ende gab es Bonbons für jeden 😉
14:00Uhr – Q&A mit Sara Rivers. Beim Q&A stellen sich die Autoren gegenseitig Fragen und auch das Publikum war eingeladen mitzumachen. Ich hab mich mit Sarah gleich wohlgefühlt und nach einer kurzen Auftauphase war auch das Publikum mit dabei. Vor allem die kleine Runde (die meisten hatten jetzt schon angefangen, sich zur Signierstunde anzustellen O_o; ) hat aus dem Ganzen ein weiteres Blind-Date in gemütlicher Atmosphäre gemacht, nur ohne Blind, eben ^^;
Um 16:00Uhr begann dann die große Signierstunde. Und weil es einfach genial ist, möchte ich das System kurz erklären: In der Aula gibt es drei Gänge. Die Teilnehmer bekommen einen Plan, welcher Autor in welcher Reihe sitzt und drei Märkchen. Nun können sie sich einen Gang aussuchen und bekommen in diesem Gang für jedes Märkchen ein signiertes Buch. Einzige Bedingung: Die Bücher müssen von unterschiedlichen Autoren sein. Anschließend können die Teilnehmer sich für einen anderen Gang (oder auch denselben) erneut anstellen und bekommen wieder drei Märkchen. Funktioniert. Zumindest soweit ich gesehen habe, sind alle glücklich geworden 🙂
Anschließend gab es noch ein kleines Autorentreffen, auf dem ich mich unheimlich nett unterhalten habe. Tja und dann ging es leider auch schon wieder Richtung Heimat.
Um 23:45Uhr ging mein Zug und nein, leider gibt es keine Schlafwagen mehr. Entsprechend zerknautscht kam ich deshalb um halb acht Uhr morgens am Bahnhof an. Aber dafür hat mich mein dreiköpfiges Empfangskomitee mehr als entschädigt 😀 ♥
Fazit
Es war ein unheimlich tolles Wochenende, ich habe mit so vielen tollen Menschen gesprochen und jede Menge Spaß gehabt. Ich vermisse euch alle jetzt schon.
Ganz liebe Grüße und hoffentlich bis bald
Jacky